Sinnsuche - was ist das, was ich wirklich will?

Was ist die Grundmotivation hinter allem Handeln, hinter aller Mühe, hinter allem  Tun?

 

„Hauptsache, es macht Spass“ – das wurde zum Lebensparadigma unserer Zeit. Es ist der Rausch nach dem Wille zur Lust, reiner Hedonismus. Ein Lebenssinn wird zur Befriedigung eigener Wünsche und Anliegen reduziert.

Dies sieht am Anfang sehr nach Triebbefriedigung aus, aber diese Mentalität kann sich verfeinern bis hin zu Philantropismus und auch zur Religion (man praktiziert Religion und Spiritualität, weil es einem gut tut, friedlich macht, und es einen erfüllt)

 

Dem Menschen von heute fällt es schwer, Genuss herauszuzögern, Umstände zu tolerieren. 

Man ist erst fähig, freiwillig zu geben, zu opfern ohne etwas zurückzubekommen, wenn man darin einen Sinn sieht. Im Sinn kann man sogar Leiden ohne zu verzweifeln. Verzweiflung ist Leid ohne Sinn. Wer ein Warum zu Leben hat, erträgt jedes Wie

 

Wenn die Sinnsuche (Wille zum Sinn) frustriert wird, enttäuscht wird, dann kommt es zur Motivation des Geltungsstebens („Wille zur Macht“ ist frustrierter „Wille zum Sinn“) und zum Streben nach Lustgewinn. 

 

Weil es überflüssig ist, gegen die Tendenzen nach Geltung und persönlichem Gewinn anzukämpfen, ist es so wichtig, der Sinnsuche Raum einzuräumen. Sie ist die wesentliche Aufgabe des Menschseins. Denn in einer sinnvollen Welt deaktiviert sich der Manipulationswille (Macht) und der Konsumationswille (Lust). 

 

Geltungsstreben (Macht) ist eigentlich ein tiefes Gefühl der Wertlosigkeit, ein Minderwertigkeitsgefühl, das man zu kompensieren sucht.

Wenn es nicht gelingt, dieses mit Einfluss aufzuwiegen, bleibt halt als allerletzte Ausweichmöglichkeit noch die Lust – das Symptom einer Abwesenheit von Inhalt, von Sinn. Eben die Sinnlosigkeit.


Und der Sinn ist nicht einfach sein Hobby, das was man gerade gerne tut und einem im Moment Freude bereitet, sondern der Sinn, der einem als ewiges Lebewesen aufgetragen wurde, der inhärent in einem ruht. Sinn ist nicht ein momentan selbsternanntes Ziel, auf das man hinzustrebt, das einem momentan Scheinsinn zu vermitteln vermag. Das wäre nur intrapsychisches Kreisen um sich selbst.

Der Sinn ist selbst-transzendent, immer schon da, gott-gegeben. Das ist Dharma.