Innenkehr

Es ist so wichtig, immer wieder in Einkehr zu sein, in Innenkehr, denn sie löst die erstarrte Identifikation. Der Standpunkt beginnt sich zu lösen, und man beginnt in etwas grösseres und Unfassenderes hineinzufallen, was die Tendenz der Überaktivität, meines Einnistens, vergessen lassen könnte. Spirituelle Sucher haben immer die Ablösung von der Identifizierung mit dem "Tätig-Sein" in der Welt gesucht (nicht aber von der Tätigkeit selber).
Die Idee, dass ein Mensch für eine Phase des Lebens (dies müssen nicht unbedingt Jahre sein) sich zurückzieht vom Alltag in der Welt, in dem Wissen, dass dieser Rückzug dem Erkennen des Grossen förderlich ist.
Das Ich müsste sich nicht von der Welt zurückziehen, wenn man erkennt, dass die Welt nur ein Standpunkt dieses Ichs ist. Es ist nicht gesagt, dass all diese Aufgaben, die ich glaube zu haben, danach noch noch in der gleichen Form weiter-existieren.
Das, was geschehen muss in meinem materiellen Leben, wird sich auch ereignen ohne das Zutun und es geschieht nicht an dem Ort, wo ich bin - es geschieht an der Oberfläche, im Bereich meines Nichtseins. Ich selber bin in der Stille am Meeresgrund und nur die Wellen türmen sich an der Oberfläche.
Immer wieder darf ich mir das Privileg der vorübergehenden Einkehr wählen. Sie ist eine der grossen Mittel der Weisen aller Zeiten gewesen, um die innere, die wirkliche Welt wahr werden zu lassen, so dass diese immer stärker ins Bewusstsein rückt und die äussere Welt sich ihr immer mehr unterwirft, bis es sie nicht mehr gibt als eine getrennte Welt.