Advaita und Dvaita

Advaita (die religiöse Erfahrung der absoluten Einheit) -

Dvaita (die religiöse Erfahrung der Liebe - des ewigen Austausch zwischen Gott und der ewigen Seele)

 Ein Wechselspiel

 

Zuerst Transzendenz (abstrakte Weisheit), die dann weiterführt zum Erleben der Immanenz und dann wieder zur Erfahrung der Transzendenz.

 

 

Advaita

 (Einheitserfahrung), „eins werden“

Dvaita  (Zweiheitserfahrung), 

„verschieden werden“

Baby mit undifferenziertem Bewusstsein. Nimmt alles in den Mund. Kümmert sich nicht nicht um Ehre und Ansehen, kennt keine Peinlichkeiten.

 

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Wird schwächlich und kann gar nicht wirklich verstehen

Als Kind muss man dann den Ego-Aufbau fördern. Unbewusste Anteile bewusst machen. 

Es gibt Menschen, die ein Leben lang in dieser Entwicklung stehen bleiben.

Dann kommt die Phase der Sozialisation. Es ist wichtig, dass das Kind lernt, Grundwerte zu übernehmen, auch wenn es diese nicht verstanden hat.

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Die Erfahrung der Introjektion (der blinden Übernahme von Werten) war notwendig, um sie nun aus dem Erleben her in Frage zu stellen. 

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Die Orientierung wäre fahl. Es wäre keine eigene Wahl, sondern ein Hineingedrücktwerden.

In der Pubertät erfolgt das Hinterfragen eben dieser Werte. Rebellion.

Dann folgt die Einbettung. Man nimmt das Leben, wie es halt ist. Fügt sich der Konformität, da man funktionieren muss und man hat auch Bedürfnisse, und die können nur befriedigt werden, wenn man „eins“ wird mit der gegebenen Wirklichkeit dieser Welt. 

Man muss zuerst jemand sein, damit man „niemand“ werden kann. Es benötigt ein starkes Identitätsgefühl, damit man die Grundüberzeugungen wieder in Frage stellen kann. 

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Individuation und Persönlichkeitsbildung erfolgen nicht nur aus dem Widerstreben, sondern auch aus Reifung. Nur Dagegenzustämmen bedeutet, noch am alten zu hängen, sich darauf zu beziehen. 

Aber der Mensch, der aus Masse heraustritt ist ein Visionär, der nicht nur reaktiv handelt. Eine Sehnsucht treibt ihn.

 

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Man könnte nicht den Mut aufbringen, diese radikalste Infragestellung überhaupt anzunehmen – die Frage nach dem Realitätsgehalt dieser Welt. 

 

Man tritt aus der Masse der Menschen heraus. Es ist schon sehr selten, wenn jemand mit dem Herdentrieb der Gesamtkollektivität bricht. Krishna betrachtet dies als ein Sympton von Erkenntnis (13.10)

Identifikationen lösen sich. Das ist ein starker Individuationsprozess

Einheitserfahrung des Brahman. Verbundenheitsgefühl mit allen Lebewesen, mit alles Existenz. Erfahrung von Friede

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Das führt zum antropomorphen Gottesbild. Konstruktion menschlicher Vorstellungen. Weltliche Emotionen werden dann auf Gott gelenkt und für spirituell gehalten. Gefühle der Welt werden vorzeitig als heilig identifiziert.

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Zuerst muss die stayi-bhava (die ewige Stimmung der Seele) manifest sein, und dann vastu-siddhi (in der spirituellen Welt als Beigesellter Gottes zu handeln)

Svarup-siddhi (erkennen der eigenen ewigen Form seiner Seele) Hier erst kann man von wirklicher Individualität sprechen. Erfahrung von Liebe (im Austausch mit dem individualen Aspekt Gottes)

Pranaya-bhava (Einheitserfahrung, wenn sich die Seele ganz intensiv mit ihrem Geliebten Syamasundar in Vrindavan aus Liebe in Trennung indentifiziert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Schritte müssen im Zick-zack (von Schwarz zu schwarz nach unten) erfolgen. Wenn jemand, egal auf welcher Seite einfach sich nach unten entwickeln möchte, führt das nicht zu Reife, sondern zu leeren Konzepten, da man wichtige Erfahrungen überspringt. (in orange sind die Gefahren angeschnitten)

 

 

 

  

Advaita

Dvaita

unio (Einheit), Friede, Bewusstsein, statisch

communio (Verschiedenheit), Liebe, Austausch, dynamisch

 

 

 

 

 

 

 

Advaita - Zwei Arten von Einheit:

-vastu ekatva (Einheit in der Substanz, Einheit im Sein)

völlige und endgültige und irreversible Aufhebung der Individualität, Verschmelzung mit dem Brahman. Das ist die Erfahrung von Friede.

 

 

-dharma ekatva (Einheit in der Bestimmung, Einheit in der Ausrichtung)

Wenn zwei ewige Wesen (Gott und die Seele) ewiglich konfliktlos in einem Austausch stehen. Es besteht aufgrund der Einheit keinerlei Spannung. Das ist die Erfahrung von Liebe.

 



 


Integration von Advaita und 

Dvaita

 

Erst die Integration von Einheit und Verschiedenheit ergibt transzendentale Einzigartigkeit

 

Denn:

Advaita ohne Dvaita ist nur die Negation einer diesseitigen Wirklichkeit, was noch nicht auf Absolutheit hinweist.

 

Dvaita ohne Advaita ist nur die Verehrung materieller Vorstellungen.