Kopie des Echten

 

Das Ego lernt jeden Sadhana, jede Form der Übung und der inneren Arbeit mit. Wir versuchen, es zu überwinden, und es lernt dazu und gibt nur vor, dass es irgendetwas aufgeben will. Um weiterhin zu verschleiern, dass es in der Tiefe eigentlich gar nichts aufgeben will. Und so gibt es Menschen, die jahrelang praktizieren und jahrzehntelang ihre innere Arbeit verrichten, um dann feststellen zu müssen, dass sie all dies eigentlich nur getan haben, um zu verschleiern, dass sie in der Tiefe gar nichts ändern und aufgeben wollen.

Man hat das Ritual, die Sadhana einfach nur benützt, um eine Genugtuung zu erhalten, etwas zu tun.

Es ist die Reinheit der Absicht, die den Erfolg der Übung bestimmt. Wir können nicht die Übung verantwortlich machen, dass keine Änderung geschieht.

Echter Sadhana ist eine Praxis in der Reinheit der Absicht ohne die Verzerrung der Vorstellung des Ichs.

Jede Übung kann zu einem Geschenk der Wahrheit und ebenso zu einer Lüge werden. Aber es ist nicht das Tun selber, die wahrhaftig oder fehlerhaft ist, sondern nur die Absicht, wie man etwas anwendet.

Es bringt, was die Absicht zulässt. Wenn man in der Tiefe keine Veränderung zulässt, weil man nicht wirklich bereit ist zu lernen, ist das Wirken im Aussen lächerlich.

Spirituelles Verstehen kann nicht von einem Kollektiv bereitgestellt werden, sondern wird jedem echten danach Fragenden offenbart.

Im Loslassen aller Struktur beginnt man zu erkennen, dass es nicht die Seele ist, die zerstört wird, sondern nur das Stützgewebe, das Gerüst, aus welchem man letztlich herauswächst.

Die Identifikation mit den Krücken begleitet einen schon so viele Leben hindurch, dass man mittlerweile bereits denkt, sie gehörten zum Selbst dazu. Die Gehhilfe wirft man einmal schmunzelnd ins Feuer.